Auf einmal Cheftrainer

13. Sep 2022

Auf einmal Cheftrainer

Handballer vor der Saison: Die Damen der HR Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim haben sich verändert, das Saisonziel ist indes gleich geblieben. Mit neuem Trainer geht es in die Pfalzliga-Spielzeit 2022/23. Vier Spielerinnen werden dabei fehlen.

Ohne den bisherigen Trainer Björn Dinger, der das Team erst vor der vergangenen Runde übernahm, geht die HR in die neue Saison. „Das war so eigentlich nicht geplant und ich bin auch nur ungern gewechselt, zumal auch meine Töchter bei der HR spielen“, erklärt Dinger, der nun die Damen der TG Osthofen trainiert. Ausschlaggebend für seinen Abschied sei die Personalsituation gewesen, verrät er: „Der Kader ist meiner Meinung nach zu klein und es gibt aus nachvollziehbaren Gründen auch keine Chance, diesen zu vergrößern. Oft kann gar nicht erst mannschaftsbezogen, sondern nur individuell trainiert werden“, erklärt er, bedauert aber sein Ausscheiden.

Auf Dinger folgt nun sein bisheriger Co-Trainer Matthias Griebe. Der ist ein Urgestein des lokalen Handballs. Mit Ausnahme einer Saison verbrachte der ehemalige Torhüter seine komplette Spielerkarriere in Kindenheim, wo er auch tief verwurzelt ist. In der Jugend lief er auch schon für den TuS Göllheim, damals noch Konkurrent, heute Partner innerhalb der HR, auf. Der 45-Jährige, der sich mit einem IT-Systemhaus selbstständig gemacht hat, kam durch seine Töchter zum Frauenhandball. Erst als Jugendtrainer, vergangenes Jahr dann als Co-Trainer von Björn Dinger bei den Pfalzligadamen.

„Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Als klar war, dass uns Björn verlässt, hat mich die Herausforderung gereizt, das Team zu übernehmen“, erzählt Griebe, dem es wichtig war, die Rückendeckung des Vorstandes zu spüren. Dabei war dieser Schritt gar nicht geplant: „Eigentlich wollte ich aus beruflichen Gründen kürzertreten, aber naja, wie das halt so ist“, berichtet er mit einem Lachen. Nun ist er also Cheftrainer der HR-Damen. Auf diese hält er große Stücke: „Die Mannschaft ist absolut intakt und sie zeichnet sich durch einen überragenden Teamgeist aus.“

Toptorjägerin verlässt die HR

Doch auch Griebe hat mit dem gleichen Problem wie sein Vorgänger zu kämpfen: Der Kader ist viel zu klein. Verschärft wird diese Problematik noch zusätzlich durch den Abgang von vier Spielerinnen. Johanna Ebel, oberligaerfahrene Toptorjägerin, Außenspielerin Lisa Wendler, Torhüterin Nadine Wolf, die nun wieder in Dansenberg Pfalzliga spielen kann und Michelle Kurz, die erst zu Jahresbeginn zu den „Wölfinnen“ kam und nun beruflich weiterzieht, haben das Team verlassen. Das Ziel Klassenerhalt wird durch die Abgänge nicht leichter.

Neue aus dem Nachwuchs

Myra Daneke, die nach ihrem Auslandsaufenthalt wieder zurück ist und der im Rückraum eine tragende Rolle zugedacht ist, fällt aus gesundheitlichen Gründen erst einmal bis auf Weiteres aus. Mit Maren Ebel droht ein weiterer Abgang, da ihr Studienort noch nicht final geklärt ist. Die Abgänge adäquat zu ersetzen wird schwierig, zumal die Neuzugänge ausschließlich Nachwuchsspielerinnen aus den eigenen Reihen sind. „Wir arbeiten daran, die Jugendspielerinnen einzubinden und auch daran, mit der zweiten Mannschaft noch näher zusammenzurücken“, betont der neue Coach. Zusammenhalt und Teamgeist können in solchen Situationen für einige Punkte gut sein. Wie gut das funktionieren kann, zeigten die „Wölfinnen“ in der Vorbereitung, die Griebe als „überraschend gut“ charakterisiert. Er schwärmt von einer hohen Trainingsbeteiligung, guten Trainingsleistungen und starken Vorbereitungsspielen.

Vorbereitung ist aber das eine, die Runde das andere. Da geht es für die HR gleich mit einem echten Kracher los. Am kommenden Sonntag starten die Damen mit einem Heimspiel in Göllheim gegen den Vizemeister der letztjährigen Runde, die HSG Lingenfeld/Schwegenheim, in die neue Saison. Für Griebe sind die Südpfälzerinnen zusammen mit Mundenheim II und Landau der Topfavorit auf die Meisterschaft. „Das Spiel hätte ich ganz gerne erst in ein paar Wochen gehabt, aber wir nehmen es, wie es kommt“, betont der neue Trainer. Klar sei, dass seine Mannschaft nichts zu verlieren habe und ohne jeglichen Druck aufspielen könne. Ergeben möchte sich die HR um die Führungsspielerinnen Alina Herrmann und Carina Setzer, die Griebe auch bei organisatorischen Angelegenheiten unterstützen, nicht: „Vielleicht können wir ja einen oder zwei Punkte daheim behalten“, sagt Griebe.

Der Kader der HR-Damen
Abgänge: Lisa Wendler, Nadine Wolf, Michelle Kurz, Johanna Ebel

Kader: Alina Herrmann, Carina Setzer, Jessica Walter, Julia Geiger, Karoline Peter, Katrin Kern, Lara Schwarz, Maren Ebel, Myra Daneke, Vanessa Müller, Veronika Koll, Zara Hasel, Sabrina Gaßen, Zoé Griebe, Alesia Klag, Hanna Schwarz, Milena Dietz

Michael Hehn, Rheinpfalz vom 13.09.2022

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