09. Sep 2020
Handball: Zweimal wöchentlich bittet Trainerin Sina Graf die Damen der Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim derzeit zum Training. Ziel ist es, bis zum geplanten Rundenauftakt Ende Oktober fit zu sein und nach Möglichkeit den Klassenerhalt in der Pfalzliga zu erreichen.
Göllheim. Besondere Situationen erfordern bekanntermaßen besondere Maßnahmen. Da durch die Situation um und mit Corona lange Zeit nicht an ein normales Handballtraining zu denken war, musste sich HR-Trainerin Sina Graf etwas einfallen lassen, um das Training einigermaßen aufrecht erhalten zu können. „Nachdem wir bis Ende Juli uns nur einmal wöchentlich zum Training ohne Kontakt getroffen haben und das natürlich zu wenig ist, haben wir Challenges eingeführt“, verrät Graf.
Wie beim „Homeschooling“ auch, funktionierte dies mithilfe technischer Unterstützung. Graf teilte ihre Mannschaft in Dreierteams ein und forcierte unter den Teams den Wettbewerb. „Im Training am Dienstag verteilten wir Aufgaben, die von Mittwoch bis Sonntag zu erledigen waren“, berichtet Graf. Bei diesen Aufgaben ging es hauptsächlich um die Grundlagenausdauer. „Verschiedene Läufe oder auch Kraftworkouts galt es zu absolvieren“, sagt Graf. Durch die App bekam Graf nicht nur sämtliche Daten der erledigten Aufgaben, sondern teilweise auch noch Fotos davon. „Dadurch kann ich sehen, wer wann was gemacht hat und auch Statistiken darüber erstellen“, erklärt Graf die neue Art der Vorbereitung. Auf jeden Fall war das Ergebnis zufriedenstellend, denn Graf attestiert ihren Mädels einen guten Fitnesszustand.
Da die Sporthallen der Nordpfälzer Wölfinnen während der Ferien noch nicht für den Trainingsbetrieb freigegeben waren, musste Graf in der zweiten Phase auf Training im Freien ausweichen. Seit Anfang August ist die HR zweimal in der Woche auf dem Göllheimer Outdoorfeld zu treffen. Fokus lag da zum einen auf dem Intervalltraining, bei dem Graf Geschwindigkeitsvorgaben bei verschiedenen Läufen gab. Zum anderen legte sie in Zusammenarbeit mit Johanna Ebel den Schwerpunkt auf den prophylaktischen Bereich. „Johanna als Physiotherapeutin hat tolle Übungen in Form eines Zirkeltrainings zusammengestellt, um auch in diesem Bereich gut aufgestellt zu sein“, freut sich Sina Graf, die mit der Trainingsbeteiligung ihres Teams zufrieden ist, auch „wenn die Urlaube natürlich etwas stören, aber völlig selbstverständlich sind.“
Jetzt, da das Training in der Halle wieder möglich ist, geht der Fokus in den kommenden Wochen bis zum Rundenbeginn Richtung Ball. „Wir haben auch im Freien schon Übungen mit dem Ball machen können, aber es ist natürlich doch etwas anderes im Vergleich zur Halle“, verdeutlicht die Trainerin, die in der kommenden Runde Trainerin sein wird und sich nicht mehr auf der Platte sieht. „Mein Fokus liegt ganz klar auf der Bank. Nur wenn es wirklich einen extremen Notfall geben sollte, würde ich darüber nachdenken, das Trikot noch mal anzuziehen. Aber das ist nicht geplant“, stellt Graf klar.
Unterstützung auf der Bank erhält sie in der kommenden Spielzeit von Daniel Neuner. Auch beim Personal hat sich etwas getan. Während Jordis Weil wegen einer Babypause zunächst einmal ausfallen wird, hat sich Eigengewächs Pia Stark entschlossen, ihre Handballschuhe an den berühmten Nagel zu hängen. Dafür können die Wölfinnen zwei neue Spielerinnen in ihrem Rudel begrüßen. Aus Dansenberg stößt Torhüterin Nadine Wolf zur HR. Der zweite Neuzugang kommt aus der eigenen zweiten Mannschaft. Maren Ebel, die schon des Öfteren bei der „Ersten“ ausgeholfen hat, gehört in der kommenden Spielzeit nun zum festen Kader.
Was das Saisonziel angeht, ist Graf vorsichtig. „Der Klassenerhalt ist natürlich das primäre Ziel, aber zunächst einmal hoffen wir, dass die Runde überhaupt wie geplant starten kann.“ Der erste Spieltag ist für den 31. Oktober beziehungsweise 1. November geplant. Los geht es dann mit einem Auswärtsspiel bei SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam II.
Michael Hehn, Rheinpfalz vom 09.09.2020